Ein Markt ist ein Ort, bei dem Angebot und Nachfrage zusammen kommen. Anbieter treffen auf Kunden oder in den Worten von Elektrizitätsmarktplätzen: Anbieter treffen auf Erzeuger. Der Ort, an dem der Markt stattfindet ist das öffentliche Stromnetz, weshalb den Netzen die Rolle des Erfüllungsgehilfen in Sachen Logistik zukommt.Mit der Energiewende (Stromwende) ändern sich die Anforderungen für einen Markt. Aus ehemals wenigen Erzeugern (<600) sind mittlerweile 1,6 Millionen Unternehmen in Deutschland geworden. Über die Liberalisierung der Tarife, kann der Kunde aus einigen hundert Anbietern auswählen. Die große Veränderung für den Markt vereinfacht eine Vergrößerung der Akteure, wobei das physikalisch vorhandene Netz die Möglichkeiten zum Tauschgeschäft (Strom gegen Geld) begrenzt. Nicht jeder denkbare Handel kann über das Netz abgebildet werden - man spricht von Redispatches (Engpassmanagement).Nach der Emanzipation der Kleinerzeuger in den letzten 10 Jahren, ist für die Energiewende heute wichtiger denn je, dass auch die Bürger in ihrer Rolle als Stromkunden als Akteure wahrgenommen werden. Im Modell des Hybridstrommarktes wurde daher das Ziel verfolgt, den Kunden als vollwertiges Mitglied auf dem Markt zu positionieren. Die Forderung nach einer Aufhebung der Standardlastprofile ist dabei nur ein Anfang (vergl. Antwort der Bundesnetzagentur zu flexiblen Stromtarifen).Das jetzt vorhandenen Weißbuch für das Strommarkt Design ist darauf zu überprüfen, wie sich die Rolle des Stromkunden entwickeln wird.Was sind die Pflichten der Stromkunden?In welchem Zusammenhang wird der Stromkunde als Akteur wahrgenommen?Welche Rechte, Handlungsfreiräume und Entscheidungen kann der Stromkunde ausüben?Am wichtigsten ist jedoch, wie entwickelt sich der wirtschaftliche Spielraum beim Bezug von Strom?